Stahlveredelung
Vakkum-Anlage:
Eine Teilmenge (ca.25%) des flüssigen Stahls wird aus einer Gießpfanne in ein Vakuumgefäß angesaugt. Das Gefäß besitzt an der Unterseite zwei Tauchrohre. Diese werden von oben in eine Schmelzpfanne eingetaucht. Anschließend wird das Gefäß evakuiert. Über beide Kanäle steigt dadurch ein Teil der Schmelze bis in das Gefäß auf. In den einen Kanal wird dann kontinuierlich Argon eingeblasen. Das bewirkt, dass in diesem Kanal, der flüssige Stahl in dem Vakuumgefäß aufsteigt. Dort wird die Schmelze entkohlt sowie entgast und fließt durch den anderen Kanal zurück in die Schmelzpfanne. Die erste RH-Behandlung von Stahl wurde im Stahlwerk der Henrichshütte am 24. Juni 1958 durchgeführt.
Durch Zugabe von Legierungsmitteln aus den Legierungsbunkern konnte ein hochwertiger Stahl erzeugt werden. Die Materialzugabe beim Betrieb der Vakuumanlage erfolgte über ein Glockensystem bestehend aus.
Ober- und Unterglocke so dass das Vakuum nicht entweichen konnte.
Eine Elektroheizung bestehend aus einem Graphitstab sorgte für kontinuierliche Beheizung des Gefäßes.
Die Eisenbahn wurde zum Transport der Pfanne benötigt.
TN-Anlage (Thyssen-Niederrhein-Verfahren)
Durch eine Behandlung des Stahls nach dem TN-Verfahren konnte der Stahl weiter entschwefelt und mit zusätzlichen Legierungsmitteln verfeinert werden. Die Behandlungspfanne wurde mit der Eisenbahn in Position gebracht und mit einem Deckel abgedeckt. Anschließend fuhr eine Lanze in Position um Argon oder Calzium Carbid einzublasen. Auch hier gab es die Möglichkeit weitere Legierungsmittel zuzugeben.
Dieses Verfahren wurde nicht bei jeder Pfanne angewendet. In Abhängigkeit von der gefordeten Qualität konnte dieser Behandlungsprozess enfallen