100 Hüttenleben
„Es fehlen die Menschen und ihre persönlichen Geschichten! Wo sind sie heute, was tun sie, was möchten sie erzählen über ihr Leben und ihre Arbeit in der Hütte? Woran erinnern sie sich nach so langerZeit?“ Mit diesen Gedanken stellte sich die Fotografin Astrid Kirschey dem LWL-Museum Henrichshütte und seinem Förderverein im Januar 2013 vor. In einer Projektskizze formulierte sie die Idee, eine Anzahl von „Ganzkörper-Portraits“ ehemaliger HüttenwerkerInnen „gern in Arbeitskleidung“ in Lebensgröße auf dem ehemaligen Werksgelände zu positionieren. Die Idee war die Initialzündung für ein gemeinsames Foto-, Film- und Interviewprojekt mit dem Förderverein Industriemuseum Henrichshütte.
Die Menschen und ihre Geschichte sollten 30 Jahre nach der Stilllegung festgehalten werden.
Gemeinsam wurde ein Gesprächs-Leitfaden erarbeitet: Leben und Hütte, Arbeit und Freizeit, Familie und Kollegen kamen in über 100 Interviews zur Sprache. Diese Gespräche wurden in Ton und Film dokumentiert. Innerhalb des Projekts entwickelte sich das „Hüttenwerker-Treffen“ zu einem festen Bestandteil. Der Förderverein bot ehemaligen MitarbeiterInnen der Henrichshütte Gelegenheit, sich im Museum über ihre Geschichten austauschen. Mit der Zahl der Gäste stieg auch die Anzahl derer, die sich zu Foto und Gespräch bereit erklärten.
„100 Hüttenleben“ ist eine Verbeugung vor der ehemaligen Belegschaft „unserer Hütte“. Wir bedanken uns bei allen, die dazu beigetragen haben: Männer und Frauen, die dem Projekt Gesicht und Stimme gegeben haben, allen, die geholfen haben, beides für Gegenwart und Zukunft zu sichern.