Stahlwerksmodell


Anfang 2001 entstand im Förderverein die Idee, das Stahlwerk als Modell nachzubauen. Zuerst wurde nach Original-Zeichnungen das Stahlwerk im Maßstab 1:200 zu Papier gebracht. Auf einer Fläche von 6,20 x 2,40 Metern bauten ehemalige Stahlwerker den Stahlwerks-Komplex im Maßstab 1:100 nach: LD-Stahlwerk, Stranggießanlage, Elektro-Stahlwerk, Stahlgießerei, Schrottplatz und Gießgruben. Großen Wert legten die Modellbauer auf die technischen Aggregate. Mit Liebe zum Detail entstanden LD-Konverter, Elektro-Ofen, Vakuumanlage und Krane. Um optimalen Einblick zu bieten, verzichteten sie auf unwesentliche Dinge, beispielsweise ausgedehnte Rohrleitungen, welche die Sicht auf wichtige Bestandteile versperren würden. Hallendächer und Wände sind nur angedeutet und die Zwischendecken größtenteils aus Plexiglas hergestellt.

Als komplette Modellbau-Neueinsteiger informierten sich die Hüttenarbeiter zunächst auf der Intermodellbau-Ausstellung in Dortmund. Die im Handel erhältlichen Fertigmodelle waren für das Stahlwerksmodell vollkommen ungeeignet. Sie waren nicht durchsichtig genug und viel zu teuer. Daher baute man alles selbst. Holz, Pappe und Klebstoff waren die bevorzugten Materialien. Rund 1.600 Arbeitsstunden haben die Ex-Stahlwerker seit Januar 2001 an dem Modell gebastelt. Nur durch viel Fantasie, Ideen, Ehrgeiz und gute Kameradschaft der Arbeitsgruppe war es möglich, innerhalb von 3 Jahren Bauzeit den BesucherInnen des LWL-Museums Henrichshütte einen Teil der Stahlerzeugung in einem Modell zu zeigen.

Auch wenn das Stahlwerk nach seinem Abriss 2004 längst der Vergangenheit angehört, wird das Modell in der Gebläsehalle im LWL-Museum Henrichshütte an ein wichtiges Kapitel der Hattinger Stahlgeschichte erinnern.